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Aladin und die Wunderlampe

Die TaunusZeitung am 11. August 2007

Kleine Oper für kleine Gäste

… Grundphilosophie der Kleinen Oper Bad Homburg ist es, bei allen Humor und kabarettistischen Einlagen auf professionellen Niveau zu arbeiten.

Hier kommt nichts aus der Konserve, so dass die Kinder spürbar erleben, wie im wahrsten Sinne des Wortes Musik „gemacht“ wird.

 

Die TaunusZeitung am 28. August 2007

Zeitungen retten die Fantasie
Kleine Oper feiert Premiere

Bad Homburg. Von Michael Jacob.
„Komm, du Blume der Unzuverlässigkeit, gib mir ein Küsschen!" Otto Mayr, Chef der Kleinen Oper Bad Homburg, fühlte sich sichtlich wohl in der Rolle des Osmin in seiner neuen Produktion „Aladin und die Wunderlampe". Gebannt folgten die großen- und kleinen Zuschauer im Gartensaal des Gotischen Hauses dem munteren Treiben auf der kleinen Bühne. Geschickt haben Otto Mayr und seine beiden Mitstreiterinnen Ingrid EI Sigai und Saschka Kentmann drei Handlungsstränge miteinander verknüpft. Den Rahmen bildet die legendäre Erzählung von Scheherazade, die ihrem Sultan jeden Abend eine neue Geschichte erzählen muss, um ihr Leben zu retten, woraus der Geschichtenband „1001 Nacht" entstand.
In Mayrs Version geht der anmutigen Scheherazade in der 257. Nacht die Fantasie aus, sie weiß schlicht keine neue Geschichte mehr. Nun kommt „Die Entführung aus dem Serail" von Mozart ins Spiel, denn der Haremswächter heißt Osmin. Er soll auf den Basar gehen, Zeitungen besorgen und Scheherazade neue Geschichten liefern. Gesagt, getan. Osmin kehrt zurück und hält eine arabische Zeitung in der Hand. Daraus liest er Scheherazade und Suleika die Geschichte von „Aladin und der Wunderlampe" vor, nicht ohne vorher die versprochene Belohnung zu kassieren: ein Küsschen von jeder der orientalischen Schönheiten!
Gewürzt wird die Geschichte mit Arien aus „Der Entführung aus dem Serail" und in der melodramatischen Erzählung von Aladin greift Saschka Kentmann immer wieder in die Tasten, um das Geschehen musikalisch zu unterstreichen. Schließlich gelingt den beiden Frauen die Flucht aus dem Harem - natürlich mit Hilfe der Kinder. Sie müssen langsam von Zehn rückwärts bis Null zählen und dürfen dann erst den Osmin holen. Dieser tobt natürlich heftig und wird dann auch noch von den Kindern in die falsche Richtung geschickt.
Ein weiterer Erfolg für das Team der Kleinen Oper, die bereits einen Tag vorher im Hof der Praxis „Henrich und Coll." am Mühlberg einen Auftritt hatte. Hier präsentierten der Tenor Peer Martin Sturm und der Pianist Stefan Geier „Peter und der Wolf" von Prokofjew und „Karneval der Tiere" von Saint-Saens.
Das Konzept der Kleinen Oper dominiert immer, Kindern klassische Musik im Live Vortrag nahe zu bringen. Und die professionellen Akteure sind stets Garant für qualitativ hochwertige, kindgerechte und kurzweilige Produktionen.

 

Die Bad Homburger Woche am 30. August 2007

Kleine Oper bot den Kindern ein orientalisches Vergnügen

Bad Homburg (hw).
Wie war das eigentlich wirklich mit 1001 Nacht? Wie entstanden diese fantasiereichen Geschichten? Man braucht sich nur die neueste Produktion der Kleinen Oper Bad Homburg anzuschauen, schön weiß man über alles bestens Bescheid. Nicht nur über 1001 Nacht, sondern auch über Aladin mit seiner Wunderlampe und über eine spektakuläre „Entführung aus dem Serail".
Drei Mitglieder der Kleinen Oper präsentierten im voll besetzten Gartensaal des Gotischen Hauses einen stimmungsvollen Ausflug in den Orient und verknüpften die drei Geschichten kindgerecht miteinander. Zunächst kommt der gewichtige Haremswächter Osmin (wie immer stimmgewaltig: Otto Mayr) auf die Bühne und verlangt nach der hübschen Suleika (souverän als Sopranistin und Pianistin Saschka Kentmann). Als sie nicht willig ist, Zärtlichkeiten auszutauschen, soll sie mindestens ein paar Schlaflieder anstimmen. Schließlich erscheint die anmutige Scheherazade (mit glockenreinem Sopran und bildhübsch Ingrid El Sigai), die ihr Leben nur retten kann, weil sie jeden Abend dem Sultan eine neue Geschichte erzählt. Doch nun ist ihr der Stoff ausgegangen und sie bittet Osmin, sich in der Stadt nach neuen Erzählungen umzuhören. Osmin kehrt mit einer Tageszeitung zurück, in der die Geschichte von Aladin mit seiner Wunderlampe steht. Abwechselnd lesen Osmin und Scheherazade das Abenteuer Aladins vor, immer im Wechsel mit kurzen Klavierstücken sowie Arien aus Mozarts Oper Die Entführung aus dem Serail. Für die Kinder war es ein orientalisches Vergnügen, gleich mehrere Märchen auf einen Schlag kennenzulernen. Und wie immer haben auch die Erwachsenen ihre Freude, denn gemäß dem Leitmotto der Kleinen Oper Bad Homburg wird live musiziert. Hier kommt nichts aus der Konserve, auch Lautsprecher brauchen die professionellen Protagonisten nicht. Als Aladins Abenteuer zu Ende ist, beschließen Suleika und Scheherazade zu fliehen. Gottlob muss sich Osmin immer mal wieder zurückziehen, um einen Krug des verbotenen Weines zu naschen. Und die Kinder schicken den wutentbrannten Haremswächter auch noch auf die falsche Fährte, so dass alles gut ausgeht.
Mit der neuen Produktion ist der Kleinen Oper wieder einmal ein munteres und unterhaltsames Stück gelungen. Mit knapp einer Stunde Spielzeit, kurzen Arien, aufgelockerten Dialogen und lebhaftem Spiel folgen die Kinder ab sechs Jahren aufmerksam und interessiert dem Geschehen auf der Bühne. Viel Beifall gab es bei der Premiere im Gotischen Haus.


© Kleine Oper Bad Homburg